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Pfarrzentrum



Durch die Konzentration aller Gemeinderäume in einem Gebäude und der Aufgabe der bisherigen Standorte Pfarrer-Geissler-Haus, Kirchenkeller und Mesnerhaus, soll eine dauerhafte Nutzung im historischen Gebäude und einem Erweiterungsbau etabliert werden. Hierzu ist es jedoch notwendig, die vorhandene Bausubstanz für zeitgemäße Nutzungen hinsichtlich statischer Anforderungen, Brand-, Schall-, Wärmeschutz und Bauphysik unter Berücksichtigung der Aspekte des Denkmalschutzes zu ertüchtigen



Die neue Nutzung des Pfarrhauses besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen. Im Erdgeschoss des Altbaus werden die Räume des Pfarrbüros, im Obergeschoss des Altbaus die Kleingruppenräume und in einem Erweiterungsbau auf der Ostseite der große Saal mit Küche und Toiletten untergebracht. Der Erweiterungsbau soll sich optisch unterordnen und wird als Kontrast zu den konventionellen Putzfassaden des Altbaus mit holzsichtigen Schalungen verkleidet. Um eine stärkere Homogenität zu erreichen, werden Fenster teilweise mit Einzellamellen verblendet. Die Verbindung zwischen Neu- und Altbau bildet der nordseitige „Nebenraumriegel“, der durch eine homogene Dachkante die einzelnen Elemente horizontal verbindet.



Der bisherige Eingang zum Pfarrhaus soll verlegt werden. Um den Pfarrgarten auf der Südseite mit Blick auf die Kirche und das Pfarrer-Geissler-Haus zu beruhigen, soll der neue Eingang zum Gebäude auf der Nordseite des Gebäudes entstehen. Um alle Räume barrierefrei erreichen zu können, werden die unterschiedlichen Niveaus im Altbau ausgeglichen und der Erweiterungsbau auf die gleiche Höhe gesetzt. Dies bedingt entsprechende Geländeanpassungen.



Im Obergeschoss entstehen vier Gruppenräume, von denen zwei durch eine Faltwand getrennt sind und zu einem großen Raum geöffnet werden können. Den Gruppenräume vorgelagert ist eine kleine Teeküche , die sich nach Norden zu einem „Foyer Bereich“ als chill-out-area erweitert.



Der neue Saal erhält einen separaten Zugang, so dass bei Veranstaltungen das restliche Gebäude unabhängig genutzt werden kann. Die Erschließung erfolgt über ein Foyer. Der Saal hat eine trapezförmige Grundrissform und zur besseren Dämpfung des Nachhalls keine parallelen Wände. Für den Saal wurden mehrere Bestuhlungsvarianten überprüft. Als Vortragsbestuhlung mit einem Bühnenelement bietet der Saal Platz für 144 Personen, mit großer Bühne für 132 Personen, bei einer Tischbestuhlung ohne Bühne für 108 Personen und mit Bühne für 96 Personen. In einer Bestuhlungsvariante wurde auch die Nutzung zum Bilderlegen aufgezeigt. Der Saal kann durch eine Falttrennwand in zwei Gruppenräume aufgeteilt werden. Auf der Ostseite des Saals ist die Wirtschaftsküche und auf der Nordseite sind die Toilettenanlagen und ein Lagerraum für die Pfadfinder angeordnet.